Veröffentlicht am 31.01.2023 in Allgemein, Vereinsentwicklung, Vereinsmanagement

Wie viel verdient man als Übungsleiter? Eine Übersicht über die Vergütung in Sportvereinen

Sowohl für Vereine, die sich mit der Anstellung von hauptamtlichen Übungsleiter:innen befassen, als auch für diese selbst ist die Gehaltsfrage wichtig. Durch die abnehmende Verfügbarkeit von ehrenamtlichen Trainer:innen, als auch die steigende Beliebtheit von Kursangeboten, zum Beispiel im Kinderturnen, befassen sich mittlerweile viele Vereine mit der Einführung von Hauptamt. Wir haben mit 50 Turn- und Sportvereinen aus ganz Deutschland in allen Größenordnungen gesprochen und gefragt, wie es um den Verdienst als Übungsleiter:in steht. In diesem Blogartikel erhaltet ihr einen Überblick unserer Ergebnisse und worauf es bei der Bezahlung im Wesentlichen ankommt.

Durchschnittliche Bezahlung von Übungsleiter:innen in Turnvereinen

Übersicht des durchschnittlichen Trainergehaltes je nach Qualifikation

Da das Thema der hauptamtlich beschäftigten Trainer:innen besonders beim Turnen eine wachsende Bedeutung erfährt, haben wir uns bei der Befragung auf Turnvereine, beziehungsweise Vereine mit einer Turnabteilung konzentriert. Die Ergebnisse sind natürlich nicht 1:1 auf das Übungsleitergehalt in sämtlichen Sportarten zu übertragen, können aber auch hierfür einen wichtigen Anhaltspunkt liefern.

Um die Höhe der Vergütung für eine Übungsleitung angemessen zu wählen, ist deren Qualifikation entscheidend. Im Schnitt wird Hilfstrainer:innen 7 € pro Stunde bezahlt. Die Spanne hierbei lag unter allen befragten Vereinen zwischen 4 € und 12,50 € pro Stunde. Wie sich diese Differenzen erklären lassen, beleuchten wir im nächsten Abschnitt. Wird ein:e Trainer:in zwar hauptverantwortlich angestellt, verfügt aber noch über keine Lizenz, liegt der durchschnittliche Verdienst bei circa 10 € pro Stunde. Bei Vorliegen einer C-Lizenz steigt das durchschnittliche Übungsleitergehalt auf 12 – 13 € pro Stunde. Auch hier gibt es mit 10 € bis 20 € aber eine große Spannweite. Wer bereits eine B-Lizenz erworben hat, kann mit einem Stundenlohn von 16 – 17 € rechnen. Der Höchstsatz aus unserer Befragung lag hier bei 30 € pro Stunde.

Deutlich höher ist das durchschnittliche Übungsleiterentgelt für selbständige Trainer:innen auf Honorarbasis. Dieses liegt innerhalb einer gesamten Spannweite von 21 € und 35 € bei 28 € im Schnitt. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Honorarkräfte sich selbst versichern und anders versteuern müssen. Dieses Modell ist zum Beispiel bei Yoga oder Pilates Kursen gängig.

Hat eine Übungsleitung besondere Qualifikationen, wie zum Beispiel eine Ausbildung für den Rehasport, sind Stundensätze von 33 € – 34 € realistisch, da Vereine so zusätzliche Angebote umsetzen können, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Gehaltsunterschiede bei der Bezahlung von Übungsleiter:innen

Spannweite der gezahlten Trainergehälter je nach Qualifikation

Neben dem ansteigenden Durchschnittslohn je nach Qualifikation ist in unserer Befragung aufgefallen, dass die Spannweite zwischen dem niedrigsten und höchsten gezahlten Gehalt bisweilen jedoch sehr hoch ist. Außerdem werden teilweise auch innerhalb eines Vereins unterschiedliche Stundenlöhne für Trainertätigkeiten gezahlt. 

Hierfür können diverse Faktoren verantwortlich sein, aber was du definitiv im Blick haben solltest: Innerstädtisch ist die Vergütung für Übungsleitertätigkeiten tendenziell etwas höher als im ländlichen Raum, weil hier mehr Sportvereine und kommerzielle Sportanbieter um die Trainer:innen konkurrieren. Außerdem lassen sich Gehaltsunterschiede (auch innerhalb eines Vereins) trotz gleicher Qualifikation häufig über die Erfahrung erklären. Ein:e Übungsleiter:in mit frischer C-Lizenz bekommt beispielsweise häufig zunächst einen etwas geringeren Stundensatz im Vergleich zu einer Übungsleitung, die nach dem Lizenzerwerb schon ein paar Jahre Praxis gesammelt hat. 

 Insgesamt solltest du dich von der großen Spannweite aber nicht zu sehr beeinflussen lassen, die niedrigsten Stundensätze wurden nur von jeweils einem Verein aus der Befragung gezahlt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Je höher ein:e Übungsleiter:in qualifiziert ist, desto höher fällt auch das Gehalt aus. Auch die Erfahrung und die räumlichen Gegebenheiten spielen eine wichtige Rolle.

In jedem Fall solltest du dich vorab ein wenig umhören, welche Anbieter und Vereine es in deiner Umgebung gibt und welche Übungsleitergehälter dort gezahlt werden.

Um Trainer:innen zu gewinnen und langfristig halten zu können, sind neben einer fairen Bezahlung aber auch weitere, nicht monetäre Anreize wichtig. So kann man als Verein beispielsweise Fortbildungen finanzieren, Team-Events für die Trainer:innen veranstalten oder diese im Rahmen von Vereinsveranstaltungen würdigen.

Mehr Tipps und Tricks rund um die Bezahlung von Übungsleiter:innen geben wir in unserem kostenlosen Workbook.

Wissenswert:

In unserem Blog verraten wir dir auch, eine effektive Strategie zur Übungsleitergewinnung und stellen dir kostenlose Vorlagen für die Abrechnung von deinen Übungsleiter:innen zur Verfügung.

Informiere dich außerdem darüber, wie du ein erfolgreiches Kurssystem in deinem Verein einführst.