
Die bittere Wahrheit hinter leeren Skibussen – und wie die Skischule SV Kirchzarten mit einer simplen Analyse jetzt ihr Angebot neu ausrichtet
Das Szenario kennen viele Skischulen nur zu gut: Wochenlange Vorbereitung, das Team steht bereit, Skipässe und Bus sind organisiert – und dann bleibt die Anmeldung weit hinter den Erwartungen zurück. Statt voller Listen und ausgebuchter Kurse herrscht gähnende Leere. Warum füllen sich manche Angebote innerhalb weniger Tage, während andere trotz gleicher Mühe kaum gebucht werden?
Als Gründer von Yolawo und aktiver Skilehrer beim SV Kirchzarten kenne ich diese Herausforderung aus erster Hand. Dieses Jahr wollten wir genauer hinsehen und haben dabei spannende Erkenntnisse gewonnen, die auch deinem Verein helfen können, besser zu planen und gezielter zu kommunizieren.
Ausgangslage: Warum wir unser Angebot erweitern mussten
Seit Jahren organisiert unser SV Kirchzarten klassische Skikurse im Schwarzwald. Doch ganz ehrlich: Die Schneelage wird immer unzuverlässiger. Mal regnet es, mal fehlt der Schnee komplett. Um besser reagieren zu können, haben wir deshalb erstmals auch Skiausfahrten ins Ausland in unser Kursprogramm aufgenommen, etwa in die Schweiz (Hasliberg).
Unsere neue Angebotslogik Winter 2024:
Kombination aus Schwarzwaldkursen & Auslands-Ausfahrten
1x mehrtägige Skiausfahrt mit Übernachtung (Hasliberg)
4x Tagesausfahrten (z. B. Melchsee-Frutt)
Wir wussten nicht genau, was besser ankommt – Tagesfahrten oder Mehrtages-Angebote. Also haben wir beides einfach ausprobiert.
⛷️ Erste Saisonergebnisse: Ein durchwachsenes Fazit
Mehrtagestour Hasliberg: Gut besucht (17 von 23 Plätzen belegt)
Tagesfahrten: Nur 1 von 4 Fahrten durchgeführt; 3 Tagesfahrten mussten mangels Anmeldungen abgesagt werden.

Nach der Saison standen wir mit vielen Fragen da:
War’s der Preis? Die Kommunikation? Oder doch unsere Zielgruppe?
Unser Anspruch war jedenfalls ein anderer.
Was kannst du aus unserem Beispiel lernen?
Wir zeigen dir am SV Kirchzarten ganz konkret, wie du herausfinden kannst, was die wahren Pain Points sind, und wie du daraus echte Handlungsansätze für bessere Planung und Kommunikation ableitest. Denn eins ist klar: Du kannst es nicht jedem recht machen, aber sehr vielen zumindest besser.
Wir wollten verstehen, woran es wirklich liegt – und haben deshalb mal genauer hingeschaut.
Unsere Methode: So haben wir die wahren Probleme identifiziert
Wir haben zwei Google Forms erstellt:
- Teilnehmende
- Nicht-Teilnehmende

Die Umfrage wurde gezielt über unsere Yolawo-interne Teilnehmerdatenbank verschickt, die alle Buchungen der letzten sechs Saisons enthält. Insgesamt gingen 64 Antworten ein (ca. 13 % Rücklaufquote).
Unsere Ziele bei der Auswertung:
- Teilnehmende und Nicht-Teilnehmende getrennt analysieren
- Muster statt Einzelmeinungen identifizieren
- Fokus auf die Top-3-Hindernisse setzen
💡 Tipp: Schon mit Google Forms, Excel und ChatGPT kannst du wertvolle Erkenntnisse gewinnen – auch ganz ohne Datenanalyse-Erfahrung!
💬 Erste Erkenntnisse: Positives Feedback zuerst!
Wir wollten zuerst wissen: Wie fanden es diejenigen, die dabei waren?
Die Hasliberg-Ausfahrt erhielt starkes Feedback: 100 % Weiterempfehlungsquote
Lob für Betreuung, Organisation, Stimmung und Skiunterricht
Zitate der Teilnehmenden:

Auch die Nicht-Teilnehmenden zeigten Interesse: 95 % finden Skiausfahrten außerhalb des Schwarzwalds grundsätzlich spannend.
62 % bewerten Tagesfahrten weiterhin als attraktiv.
Fazit: Unser Weg stimmt – wir müssen nur genauer hinschauen, warum die Ausfahrten nicht gebucht wurden.
Problem #1: „Ich wusste gar nicht, dass es das Angebot gibt!“
Das größte Aha-Erlebnis: Ganze 21 % der Befragten, die bereits früher bei uns gebucht hatten, wussten gar nicht, dass wir neue Angebote haben.
Diese Teilnehmer:innen sind eigentlich unsere „wärmsten Kontakte“, doch offenbar scheiterte es an unserer Kommunikation.
Unsere bisherigen Kanäle (2023/24)
Gemacht ![]() | Nicht gemacht ![]() |
Info auf der Webseite | Kein gezieltes Mailing via Yolawo-Datenbank |
Social Media | |
Werbung auf Brettlemarkt | |
Vereinsnewsletter |
Fazit: Kommunikation ist ein zentraler Hebel – hier müssen wir gezielt nachlegen.
Problem #2: „Die Termine haben nicht gepasst!“
34 % nannten das Timing als Problem. Überraschend, denn alle Ausfahrten lagen bewusst in der Hauptsaison. Das Problem: Unsere Anmeldungen starteten viel zu spät (erst Ende November).
Viele Familien hatten längst:
- ihren Skiurlaub gebucht
- andere Termine vergeben
- konkurrierende Angebote wahrgenommen
Zitat aus der Umfrage:

Interpretieren kann man diese Aussage auch folgendermaßen: „Wenn wir es früher gewusst hätten, hätten wir anders geplant.“
Was du daraus lernen kannst:
Frühzeitig & klar kommunizieren!
Monat | Maßnahme |
Juli | Erste Ankündigung (noch ohne Buchung) |
September | Offizieller Buchungsstart |
💡 Tipp: Nutze zusätzlich Verknappung und Frühbucher-Anreize, um Planungssicherheit zu erzeugen!
Beispiele:
„Nur 30 Plätze pro Fahrt – schnell sein lohnt sich!“
„10 % Rabatt bei Buchung bis 30. September“
„Plätze werden nach Eingang vergeben“
„Wer früh bucht, sichert sich seinen Platz – und spart dabei“
💡 Tipp: Fixe Terminmarken etablieren!
Beispiel:
„Immer in der 2. Januar-Woche geht’s nach Hasliberg.“
→ So wird das Angebot wie ein Ferienlager dauerhaft im Kopf und Kalender verankert.
Wer früh und knapp kommuniziert, schafft Planungssicherheit & Verbindlichkeit.
Problem #3: „Das Angebot war nicht familieninklusiv genug!“
Über 21 % fühlten sich als Familien nicht angesprochen:
Viele wollten einfach gemeinsam einen Skitag verbringen, hatten aber das Gefühl:
„Entweder Kind im Kurs oder ich als Begleitperson – dazwischen gibt’s nichts.“
Unsere Kommunikation war zu eng auf Kurse zugeschnitten. Wir müssen besser zeigen, dass Freifahrer:innen, Teenies und Eltern genauso willkommen sind.
Handlungsempfehlungen:
Klar kommunizieren: „Auch Selbstfahrer:innen ohne Kurs willkommen!“
Anmeldeformular anpassen („Ich fahre mit, buche keinen Kurs“)
Familienformate einführen („Skitag für die ganze Familie – vom Anfänger bis zum Freifahrer“)
Problem #4: „Unklarheit über Betreuung & Ablauf“
Einige Eltern hatten offene Fragen:
- Wer betreut mein Kind?
- Wie funktioniert die Busfahrt?
- Was passiert bei Problemen?
Infos gab es, aber nicht prominent genug. Zudem gab es kein zentrales FAQ / keine Buchungs-Zusammenfassung.
Unsere Empfehlung:
Zentrale Info-Seite je Ausfahrt (Treffpunkt, Ablauf, Ansprechpartner, Notfallnummer)
PDF „Was du wissen musst“ automatisch nach Buchung verschicken
Visuelle Packlisten und Ansprechpartner klar kommunizieren
Weitere Probleme (begrenzter Hebel):
Preis zu hoch (9,5 %)
Ausfahrt zu weit weg (14,3 %)
💡 Tipp: Hier können Rabatte und transparente Preis-Kommunikation helfen. Prüfe auch Sozial- und Geschwisterrabatte – ggf. lassen sich diese über einen Fördertopf finanzieren.
🚀 Exklusiver Ausblick: Unser neues Programm für 2025/26
Wie setzen wir beim SV Kirchzarten all diese Erkenntnisse konkret um? Welche spannenden Neuerungen haben wir uns für den Winter 2025/26 ausgedacht?
👉 Das alles erfährst du exklusiv in unserem kommenden Webinar!

Melde dich jetzt an und sei einer der Ersten, die einen Blick auf unser brandneues Kurs- und Ausfahrtenprogramm werfen können. Wir präsentieren nicht nur, wie wir unsere Angebote konkret optimieren, sondern zeigen dir auch, wie wir Yolawo nutzen, um unsere Prozesse noch einfacher und erfolgreicher zu gestalten.
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Unser Fazit und deine Takeaways:
Unsere wichtigste Erkenntnis:
👉 Kommunikation, Timing und Familienfreundlichkeit sind entscheidend!
Wir sind nun viel schlauer – und deine Skischule kann das auch werden: Kommuniziere frühzeitig, klar und direkt!
Plane familienfreundlich und kommuniziere inklusiv!
Mach dein Angebot sichtbar, vor allem für bestehende Kontakte!
So bleiben die Skibusse künftig voll – und die Teilnehmer:innen zufrieden. Viel Erfolg dabei!