Die 5 wichtigsten Tipps für dein Zeltlager
Das Zelt ist aufgebaut, altes Holz aus dem Wald geholt, das Lagerfeuer brennt, die Luft ist frisch und das Handy ausgeschaltet. In der Ferienzeit sind Zeltlager für Kinder gefragter denn je. Ein abenteuerliches und abwechslungsreiches Zeltlager will aber gut organisiert sein.
Mit drei Zelten einpacken, 15 Kinder ins Auto packen und in den nächsten Wald fahren ist es leider nicht getan.
In diesem Artikel geben wir Dir die 5 wichtigsten Tipps für ein erfolgreiches Zeltlager.
1) Plane dein Zeltlager vorausschauend
Fange ruhig schon 9 Monate vor Beginn des Zeltlagers damit an, dich um die organisatorischen Dinge zu kümmern.
9 bis 6 Monate zuvor:
a) Miete eine Zelt- oder Campingplatz oder hole von der Gemeinde oder Stadt die Genehmigung ein, auf einer Wiese zu zelten. Hier findest Du deutschlandweit alle Campingplätze.
b) Informiere die Feuerwehr und Polizei darüber, was Du planst. Dadurch vermeidest Du ungewünschten Besuch und erhältst gleichzeitig noch hilfreiche Tipps zum Brandschutz bei Lagerfeuern oder Nachtruhezeiten.
c) Sinnvoll ist es auch, den heimischen Förster zu kontaktieren und zu fragen, ob und welches Holz aus dem Wald geholt werden darf. Suche Dir auch den nächstgelegenen Arzt heraus, ein Knöchel ist beim Toben schnell verstaucht.
4 bis 3 Monate zuvor:
d) Kümmere Dich auch um Hygienestätten. Dixietoiletten und Outdoor-Duschen sind schnell und günstig organisiert. Oder Du bastelst dir selber Freiduschen mit ein paar Eimern und blickdichten Plastikplanen. Auch Frischwasser wirst Du benötigen. Vielleicht kann Dir die Feuerwehr einen Hydranten anzapfen?
e) Gerade bei Ferienfreizeiten wirst Du ohne Strom nicht auskommen. Vermietet jemand einen Generator? Oder ist ein Haus in der Nähe, aus dem Du eine Leitung legen kannst?
2 Monat zuvor:
f) Kümmere Dich frühzeitig um die Anreisemittel. Fahrgemeinschaften oder einen Bus zu mieten ist eine Möglichkeit. Vielleicht findest Du bei dieser Gelegenheit auch noch eine alte Rostlaube als Zeltlager-Mobil? Für Einkäufe sollte es reichen 😉
2) Formiere ein Betreuungsteam und koordiniere es gut
Auch um dein Team musst Du dich rechtzeitig kümmern. Wenn es dann steht könnt ihr zusammen weiterplanen. Deine Unterstützer haben bestimmt auch noch tolle Ideen! 🙂
a) Fange ab besten schon 5 Monate vor Freizeitbeginn mit der Rekrutierung an. Es bieten sich vor allem Trainer/innen von Vereinen an. Ansonsten findest Du an Unis viele Studenten, die Dich bestimmt gerne unterstützen. Poste in ihren Facebookgruppen oder biete es als Praktikum bei Studentenjobs an.
Weitere Interessierte erreichst Du über eine Annonce oder Pressemitteilung. Oder vielleicht kennen ehemalige Orga-Teammitglieder jemanden? Achte darauf, dass alle Betreuer einen „pädagogischen Daumen“ haben.
b) Setzt euch dann 3 Monate vorher zusammen und besprecht die Freizeit. Was wird wann, wo und wie gemacht? Wer organisiert was? Gibt es ein festen Programm und Eckdaten, gibt es z.B. eine morgendliche Besprechungsrunde? Ist alles Material vorhanden?
c) Regelt bei dieser Gelegenheit klar die Verantwortlichenkeiten. Wer ist Zeltlager-Leiter und erster Ansprechpartner für Eltern? Wer leitet die Küche bzw. Verpflegung und kauft ein? Wer hat Nachtdienst? Wer macht die finanzielle Abbrechnung?
d) Teilt hier dann auch die Gruppe ein. 1-2 Betreuer sollten nicht mehr als 10-15 Kinder übernehmen. Achtet bei der Zuteilung der Kinder auf ihren Charakter, Geschlecht und Fähigkeiten, sodass ausgeglichene und funktionierende Gruppen enstehen.
e) Einen Monat vor Freizeitbeginn. Wie wäre es zu diesem Zeitpunkt mit einem kleinen Schulungswochenende für das Betreuerteam? Hier können pädagogische Methoden vermittelt werden und Punkte wie Aufsichtspflicht und Verhalten bei Verletzungen o.ä. abgeklärt werden. Auch könnt ihr einen Grundregelkatalog für euch (Fluch- und Alkoholverbot?) und die Kinder (Handyverbot?) aufstellen.
Oder ihr zeigt euch einfach gegenseitig die neusten Bewegungsspiele und werdet so zu einem „eingespielten“ Team 😉
3) Gewinne Teilnehmer durch eine einfache Anmeldung
Wenn deine Freizeit noch recht jung ist, dann ist der Kampf um Teilnehmer manchmal sehr mühselig. Dem kannst Du aber einfach entgegenwirken:
a) Informiere über dein Zeltlager. Ein kleiner Text im Gemeindeblatt oder der regionalen Zeitung sowie auf deiner Homepage oder auf schwarzen Brettern in Schulen und Kindergärten lässt die Anmeldezahlen in die Höhe schnellen.
b) Kümmere Dich um finanzielle Zuschüsse von z.B. der Stadt, Gemeinde oder Kirche. Dadurch werden auch ganz andere Programmpunkte und Materialien, aber auch Marketingstrategien möglich.
c) Versuche den Anmelde- und Abrechnungsprozess für Teilnehmer und Dich so einfach wie möglich zu halten. Mit einem Online-Buchungssystem für Ferienfreizeiten kannst Du Anmeldungen einfach über eure Webseite entgegennehmen und verwalten.
So kannst Du Dir mehr Zeit für das Wesentliche nehmen und versinkst nicht in lästiger Verwaltungsarbeit.
d) Bei der Onlineanmeldung kannst Du direkt auch sämtliche Einwilligungen (Fotos, Aufsichtspflicht, Versicherung, etc.) und weitere Infos (Essen, Allergien, Medikamente, Schwimmer etc.) einholen. Über Check-Boxes ist das ganz simple und übersichtlich.
4. Denke groß und behalte dabei den Überblick!
Man unterschätzt schell, was für ein großer Aufwand so ein Zeltlager bedeutet. Das hast Du bestimmt schon nach Punkt 1 bemerkt…wen man so alles über ein paar Zelte informieren kann… 😀 Aber auch in anderen Bereichen musst Du groß und daher vor allem mit Überblick denken:
a) Führe Anwesenheitslisten und dokumentiere Vorkomnisse oder was ihr wann und mit wem macht. Dann kannst Du bei Nachfragen direkt nachschlagen, wie der Sachverhalt war.
b) Behalte auch den Überblick über dein Material und sorge dafür, dass es ordnungsgemäß gehandelt wird. Wichtig ist auch, dass Du am Ende des Zeltlagers eine Vollzähligkeit durchführst und das Material dorthin zurückbringst, wo Du es her hattest. So kann es der nächste Organisator direkt finden.
c) Denke vor allem bei der Verpflegung groß! Kinder essen gerne und viel und es gibt keine Rezepte für 40 Kinder. Suche Dir also bei z.B. Chefkoch ein paar Rezepte heraus, welche Du hochrechnest.
Die Basiszutaten wie Nudeln, Tomatensoße, Salz, Kartoffeln usw. kannst Du dir schon mit ins Zeltlager bringen. Kaufe ansonsten möglichst frisch ein. Konserven oder Tüten sind möglichst zu vermeiden!
Sorge auch für Kühlmöglichkeiten, falls mal etwas Carbonara übrig bleibt.
5) Verbessere dein Zeltlager stetig
Es ist noch kein Zeltlager beim ersten Versuch perfekt konzipiert gewesen 😉
Irgendwo wird es bestimmt mal etwas knirschen und zwicken. Da hast Du die Möglichkeit, es das nächste Mal besser zu machen.
a) Hole also von den Kindern Feedback ein. Wenn sie lesen können reichen einfache Feedbackbögen mit Multiple-Choice-Antworten.
Wenn sie nicht lesen können, könntest Du etwas anspruchvollere Feedbackbögen an die Eltern herausgeben. Diese werden bestimmt von ihren Sprösslingen das ein oder andere erzählt bekommen 😛
b) Auch die Betreuer sollten sich intern Feedback geben. Welche Programmpunkte kamen gut an, welche weniger? Wie war die Atmosphäre im Zeltlager? Wie war die Zusammenarbeit unter den Betreuern?
c) Dokumentiere die Punkte und probiere, sie das nächste Mal verbessert umzusetzen.
Fazit
Wenn Du all diese Tipps für ein Zeltlager berücksichtigst oder Dich davon inspirieren lässt, dann wird dein Zeltlager bestimmt ein voller Erfolg!
1) Plane vorausschauend. Informiere alle wichtigen Personen und kümmere Dich früh genug um Material und Unterbringungsort. Die Konkurrenz schläft nicht.
2) Organisiere Dir gute Unterstützung und stimmt euch gut ab. Was plant ihr und wer übernimmt welche Aufgabe?
3) Ermögliche eine schnelle und einfach Anmeldung, z.B. auch über ein Online-Buchungssystem.
4) Behalte den Überblick. Das klingt einfacher als gesagt, also dokumentiere und kommuniziere was das Zeug hält.
5) Verbessere das Zeltlager immer weiter. Dabei helfen Dir ehrliche Feedbackbögen der Teilnehmer, aber auch dein Team sollte sich Rückmeldung geben.
Mit diesen fünf wichtigsten Tipps wird die weitere Planung ein Klacks und Du hast Dir das Stockbrot am Lagerfeuer verdient 😉
Viel Erfolg!
Autor: Jonas Kellner