Veröffentlicht am 30.06.2021 in Marketing, Vereinsentwicklung, Vereinsmanagement

Wie du den Gesundheitssport erfolgreich in deinen Sportverein integrierst!

“Bleib’ gesund”, diesen Satz hat man in der Coronazeit zuhauf gehört. Doch auch aus der Sicht eines Sportlers kann man vieles tun, um seine Gesundheit zu fördern. Ein Weg können hier die Gesundheitskurse sein. Ich möchte dir in diesem Gastbeitrag erklären, warum auch du den Gesundheitssport in deinem Verein integrieren solltest und was du wissen musst, um direkt loszulegen. Lass’ uns starten!

Warum sollten Vereine in Zukunft auf Gesundheitssport setzen?

Darum solltest du in deinem Verein auf den Gesundheitssport setzen!

Der Gesundheitssport ist ein Trend, der schon seit den 1980er Jahren andauert. Man kann hier sogar von einem “Megatrend” sprechen. Der Grund, warum der Gesundheitssport sich einer so großen Beliebtheit erfreut, ist auf ein höheres Maß an Selbstbestimmung zurückzuführen. Aber nicht nur das. Denn auch das veränderte Gesundheitsverständnis hat seinen Teil dazu beigetragen, dass der Gesundheitssport aktuell boomt. Dabei spielen nicht nur die körperlichen Fähigkeiten, sondern auch psychosoziale Komponenten eine Rolle. Die Corona-Pandemie hat beispielsweise auch zu Gesundheitsschädigungen geführt. Es waren keine Zusammenkünfte mit anderen Sportlern oder Vereinsmitgliedern möglich. Dabei ist es genau das, was ein gutes Vereinsleben ausmacht. Die stärkere soziale Verbindung zu anderen Mitgliedern sollten Vereine bewusst hervorheben. Gerade diese soziale Verbindung ist eine Stärke der Vereine und unterscheidet sie von kommerziellen Sportanbietern. Ein treibendes Motiv für derartigen Zusammenkünfte kann der Gesundheitssport sein.

Besonders erkennbar wird das, wenn man mitbekommt, dass die Nachfrage an wettkampforientiertem Training merklich nachlässt. Dazu kommt, dass wir durch den ständigen Fortschritt in der Medizin älter werden. Aber nicht nur das. Denn durch sportliche Aktivitäten, wie den Gesundheitssport, werden wir auch fitter älter. Dort bringe ich immer gern den Begriff der “Silver Society” ins Spiel.

Gesundheitskurse mit oder ohne ZPP-Förderung: Was ist für meinen Verein sinnvoll?

Zunächst möchte ich einmal erklären, was die ZPP-Förderung bedeutet. Die Prüfung, ob ein Kurs bezuschusst wird, erfolgt über die Zentrale Prüfstelle Prävention (ZPP) anhand des GKV-Leitfadens Prävention. Die Beantragung eines Kurses erfolgt online und dauert nur wenige Minuten. Es empfiehlt sich, eines der standardisierten Gesundheitssportprogramme vom Deutschen Turner-Bund (DTB) zu wählen. Die standardisierten Gesundheitssportprogramme des DTB werden auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt und wissenschaftlich evaluiert. Das heißt, es wird überprüft, ob das jeweilige Programm bei den Teilnehmenden auch die gewünschten Gesundheitseffekte bewirkt. Standardisierung von Programmen bedeutet, dass Inhalte und Methoden festgelegt und in Kursmanualen fixiert/beschrieben sind. Diese Inhalte müssen jedoch immer entsprechend der tatsächlichen Gruppenzusammensetzung differenziert und angepasst werden. Um ein solches Programm anzubieten, müssen die Übungsleitenden eine Übungsleiter B-Lizenz im Bereich Prävention sowie zumeist eine dreistündige Einweisung in das standardisierte Programm erhalten haben. Die Teilnehmer eines solchen stand. Gesundheitssportprogrammes können dann eine teilweise Erstattung ihrer Kursgebühr von ihrer jeweiligen Krankenkasse erhalten.

Kommen wir nun zur eigentlichen Fragestellung. Ich würde sagen, dass durchaus beide Angebotsformen mit und ohne ZPP Förderung sinnvoll sind und sich auch ergänzen können. Präventionskurse inkl. ZPP Förderung zielen darauf ab, Personen wieder an Sportangebote heranzuführen bzw sport-/bewegungsferne Personen die Vorteile von Bewegungsangeboten aufzuzeigen. Diese Kurse richten sich zumeist an Erwachsene im mittleren und hohen Alter mit dem Risikofaktor Bewegungsmangel oder anderen spezifischen gesundheitlichen Problemen. Das kann für Vereine eine Chance sein, neue Aktive zu gewinnen, die einen Wiedereinstieg in den Sport suchen oder noch nie in Kontakt mit Sport- und Bewegungsangeboten standen

Kurse ohne ZPP-Förderung sind zumeist Dauerangebote in Sport- und Turnvereinen für bereits bestehende Vereinsmitglieder. Diese orientieren sich dann meist nicht an standardisierten Programmen, werden aber eben auch nicht von den Krankenkassen gefördert. Die Gesundheitskurse ohne ZPP Förderung können daher von den sportlichen Inhalten her freier gestaltet werden. Dennoch kann auch für diese Angebote das Qualitätssiegel “Pluspunkt Gesundheit” beantragt werden, wenn bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind. Wenn du dich entschieden hast, welche Angebotsform du wählen möchtest, solltest du auch darüber nachdenken, ggf. ein Kurssystem einzuführen, um den Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halten.

Welche Gesundheitsangebote sind deiner Meinung nach besonders beliebt?

  • Bewegen statt schonen” fällt mir hier als erstes ein. Wir sind eine “sitzende” Gesellschaft. Spielerisch und abwechslungsreich verpackt tragen Körperwahrnehmungsübungen, sensomotorische Elemente, Mobilisationen, Lockerungen, kleine Spiele, Entspannungsübungen sowie Informationen rund um Haltung und Rücken dem ganzheitlichen Aspekt eines Rückentrainings Rechnung.
  • Fit bis ins hohe Alter” richtet sich besonders an Menschen ab 60 bzw. 70 Jahren. Das Kursmodell basiert auf den vier Säulen: Mobilität entwickeln, Stärke aufbauen, Sicherheit vermitteln, Beweglichkeit erhalten. Ein perfektes Angebot für alle, die rüstig statt rostig sein wollen!
  • Fit und gesund” ist auch ein tolles Programm. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung der verschiedenen Stundensequenzen wie Erwärmung, Ausdauer, Kraft/Dehnfähigkeit/Koordination, Entspannung, Information und Ausklang sowie deren Verknüpfung unter ganzheitlichen Gesichtspunkten.

Tipps für die erfolgreiche Vermarktung der Gesundheitskurse in deinem Verein!

Gesundheitskurse sind ein tolles Instrument, um deinen Verein attraktiver zu machen. Daher ist es wichtig, dass du alle Möglichkeiten der Werbung ausnutzt. Verbreite dein erweitertes Angebot also über persönliche Kontakte, die regionale Presse, in deinem Vereinsmagazin, in Schaukästen, über persönliche Kontakte und natürlich im Internet. Auch soziale Medien wie Facebook und Instagram empfehlen sich für Werbung. Allerdings solltest du schauen, mit welchen Kanälen du deine Zielgruppe am besten erreichen kannst. Facebook empfiehlt sich beispielsweise für die “ältere Generation”, während du bei Instagram Präventionskurse für Jüngere bewerben solltest. Außerdem kannst du schauen, ob sich Kooperationen mit Ärzten, Altenheimen oder Krankenkassen anbieten. Es sollte allerdings vorher klar sein, welche Strategie dein Verein verfolgt und wo ihr auf Dauer hin wollt. Da der Wettkampfsport zunehmend weniger wird, spricht vieles dafür, auf den Gesundheitssport zu setzen. Näheres hierzu kannst du auch im Artikel zum Sportverein2030 nachlesen.

Über den Experten:

Florian Klug studierte Sport in Regensburg. Damals war er eher als Ballsportler unterwegs, doch mittlerweile ist er schon seit zehn Jahren beim Rheinischen Turnerbund (RTB) tätig. Dort kümmert er sich um den Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport und betreut die DTB-Akademie NRW in Bergisch-Gladbach.

So erreiche ich den Experten:

Du erreichst Florian Klug über seine E-Mail-Adresse.

Wissenswert:

In unserem Blog verraten wir dir auch, wie du deinen Sportverein fit für die Zukunft machst.

Informiere dich außerdem darüber, wie du ein erfolgreiches Kurssystem in deinem Verein einführst.