Veröffentlicht am 05.05.2021 in Digitalisierung, Vereinsentwicklung, Vereinsmanagement

Wie du mit digitalen Tools die Trainingsqualität beim Vereinstraining verbesserst!

Warum sollten Sportvereine auf digitale Tools beim Training setzen?

Erfahre, was für eine Videoanalyse im Sportverein spricht!

Wer das klassische Training im Sportverein kennt, weiß, dass digitale Tools nur in den wenigsten Vereinen zum Einsatz kommen. Doch was genau spricht eigentlich für den Einsatz solcher digitalen Helfer? Du wirst sicherlich wissen, dass es einen großen Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung gibt. Also du selbst empfindest deine Bewegungen oftmals anders als beispielsweise dein Trainer. Auf Leistungsebene greift man deshalb schon seit einiger Zeit zu technischen Hilfsmitteln. Und auch im Breitensport ist ein Trend zu den digitalen Helfern klar erkennbar. Ein gern genutztes Tool sind dabei die sogenannten “Delay-Apps” (zum Beispiel „Video Delay„). Diese ermöglichen es dem Sportler, seine Bewegungen mit ein wenig Zeitverzögerung anzuschauen.

Es ist somit also möglich, dass eure Sportler die Übungen machen und sie sich direkt im Anschluss selbst anschauen können. Anschließend können sie die Übung noch einmal probieren und so immer wieder ihre eigene Wahrnehmung mit der aus dem Video vergleichen. Und all das, ohne, dass der Trainer ständig ein Auge darauf haben muss. Natürlich sollte gerade, wenn eine Übung neu erlernt wird, immer ein Übungsleiter dabei sein, um alles genau zu erklären. Für die Wiederholungen einer solchen Übung kann diese App aber wahre Wunder bewirken. Stellen wir uns nun vor, dass du der Übungsleiter bist und deinen Sportlern sagst, sie sollen die jeweilige Übung zehnmal wiederholen. Für die Übung lässt du nun die Delay-App laufen und ermöglichst den Sportlern, sich selbst zu korrigieren, während du dich um andere Dinge kümmerst. Selbst meine Grundschüler können sich – nach einer kurzen Einführungsphase – selbst korrigieren. Die Arbeit mit der Delay-App wird also schnell zur Routine und macht den Teilnehmern richtig viel Spaß.

Es ist ja bekannt, dass du als Coach deine Augen nicht überall haben kannst. Deshalb nehmen die Apps dir einen Großteil der Arbeit ab. Wenn du mit deinen Sportlern ins Detail gehen möchtest, kannst du auch zum “Coach’s Eye” greifen. Dieses Tool ermöglicht eine detailliertere Videoanalyse. Du kannst das Bild verlangsamen, Dinge im Video einzeichnen und mit deinem Sportler jede Kleinigkeit besprechen. Das hilft dir natürlich, dein Training auch qualitativ einen großen Schritt voran zu bringen.

Wann sollte ich die Delay-App und wann das Coach’s Eye nutzen?

Nutze verschiedene Tools für deine Videoanalyse im Verein!

Beim Erlernen einer komplett neuen Technik gilt natürlich weiterhin, dass du die Übungen zuerst selbst den Aktiven vorzeigen solltest. Wenn du jedoch im Training bereits bekannte Übungen wiederholst und „festigen“ möchtest, sind Delay-Apps perfekt dafür. Insbesondere ist eine Delay-App in folgenden Situationen sinnvoll:

  • bei Wiederholungen der Übungen ersetzt die App den Trainer, der in diesem Fall ohnehin nur daneben stehen würde
  • z.B. beim Zirkeltraining. Durch die Delay-App kann man eine Pausenstation sinnvoll nutzen und mit Inhalt füllen, ohne sich körperlich anzustrengen
  • wenn deine Sportler den Mehrwert der App sehen. Dann werden sie sich auch untereinander über die Übungen austauschen und das Training macht noch mehr Spaß

Die “Coach’s Eye”-App bietet sich dagegen in anderen Situation an. Während die Delay-App für das eigenständige Kontrollieren von Übungen geeignet ist, eignet sich Coach’s Eye für gemeinsame Detail-Analysen mit dem Sportler. Das hilft euch, Kleinigkeiten zu verbessern, die man sonst mit dem bloßen Auge nicht erkennen kann. Im Leistungssport werden diese Apps schon seit langem genutzt. Und auch im Breitensport bietet diese Trainingsunterstützung einen enormen Mehrwert.

Der Einsatz von digitalen Tools macht euer Vereinstraining besser und ist kein Widerspruch zum Gemeinschaftsprinzip von Sportvereinen!

Auch digitale Tools fördern das Miteinander!

Wer nun denkt, dass diese digitalen Tools das Miteinander in einem Sportverein gefährden, liegt falsch. Denn das ist gar nicht der Sinn, den diese Tools haben. Macht ein Sportler eine Übung falsch, verweist man heutzutage oft auf ein Lehrbuch mit Bildern des richtigen Bewegungsablaufes. Warum sollten sich die Aktiven denn nicht anhand ihrer eigenen, bewegten Bilder selbst verbessern? Ich selbst nutze immer den Vergleich mit einem Werkzeugkoffer. Der Trainer hat viele Werkzeuge für sein Training parat. Und in diesem Fall hat er halt noch zwei Werkzeuge mehr dabei, die ihm und seinen Aktiven das Training erleichtern. Die Qualität des Trainings steigt dadurch enorm und ihr könnt auch kurze Verschnaufpausen sinnvoll nutzen. Und wie du weißt: Qualitativ gutes Training spricht sich herum und kann ein Faktor sein, um neue Mitglieder zu gewinnen.

Über den Experten:

Sebastian Dörr kommt ursprünglich aus dem Gerätturnen und ist seit 15 Jahren Übungsleiter. Zusätzlich dazu ist er Funktionär in vielen verschiedenen Ämtern und fungiert als Referent unter anderem für Sportbünde. Sebastian Dörr ist Grundschullehrer und betreibt nebenbei noch die Plattforn “fragSeb – #TurnenKannJeder”. Auf seiner Plattform gibt Sebastian Tipps für den Trainingsalltag und bloggt über verschiedene Sportthemen. In seinem Onlineshop kann man sogar verschiedene Trainingskonzepte erwerben.

So erreiche ich den Experten:

Den Kontakt zu Sebastian Dörr findest du auf seiner Website.

Wissenswert:

In unserem Blog verraten wir dir auch, wie du deinen Sportverein fit für die Zukunft machst.

Informiere dich außerdem darüber, wie du ein erfolgreiches Kurssystem in deinem Verein einführst.