Veröffentlicht am 27.05.2025 in Allgemein, Marketing, Tipps & Tricks

Kursbewerbung leicht gemacht – 5 Tipps für Selbstständige

In einer Welt voller Online-Werbung, Anzeigen und Social-Media-Overload wirkt es fast schon altmodisch, wenn Kurse ohne bezahlte Ads ausgebucht sind. Und doch machen es viele selbstständige Anbieter:innen in der Praxis genau so – mit Erfolg!

In fünf ausführlichen Interviews mit selbstständigen Kursleiter:innen aus dem Bereich Eltern-Kind-Angebote, Sport- und Gesundheitskurse haben wir konkrete Strategien gesammelt, wie sie ihre Kurse regelmäßig füllen, sichtbar bleiben und Kunden langfristig binden – ganz ohne riesige Marketingbudgets.

Hier sind die 5 wichtigsten Best Practices, die du dir direkt abschauen kannst!

Tipp 1: Reagiere flexibel auf saisonale Trends

Gerade selbstständige Kursanbieter:innen kennen das Phänomen: In den Sommerferien oder, wenn Kinder in die Kita wechseln, ändert sich die Nachfrage. Statt auf ausbleibende Anmeldungen zu warten, lohnt es sich, proaktiv das Kursangebot anzupassen.

Rohrspatz bietet im Sommer gezielt Vormittagskurse für jüngere Kinder an, da viele ältere bereits in der Kita sind. Zusätzlich werden Rabattaktionen (10–20 %) eingesetzt, um die Buchungsbereitschaft zu steigern.

Sandra Stanke hat mit ihrem „Fitnessboost“-Outdoor-Workout ein Angebot geschaffen, das gerade bei gutem Wetter boomt – Bewegung draußen wirkt motivierend und ist leicht zu bewerben.

Pfiffikus berücksichtigt in der Planung regelmäßig Kita-Einstiege und Altersstruktur – und führt monatlich neue Kurse ein, wenn sich durch Altersverschiebung Gruppen neu bilden.

Fazit: Wer seine Kurse an den Rhythmus der Zielgruppe anpasst, bleibt relevant und ausgebucht – statt Lücken zu verwalten.

Tipp 2: Nutze deinen Datenbestand strategisch

Du musst nicht ständig neue Kontakte generieren – nutze die Interessenten, die du schon kennst.

Was das konkret heißt:

Pfiffikus sammelt E-Mail-Anfragen systematisch und nutzt sie, sobald neue passende Kurse starten. Wer z. B. Rückbildung gemacht hat, wird später für Babymassage oder Musik-Kurse eingeladen. Das ist echtes Cross-Selling.

Die „Wartebank“ ist eine von Rohrspatz selbst organisierte Interessentenliste, auf der sich Familien proaktiv eintragen, wenn sie an einem Kurs teilnehmen möchten – auch wenn aktuell kein Platz frei ist.
Statt einer klassischen Warteliste für einen bestimmten Kurs zu einem festen Termin, funktioniert die Wartebank so:

Eltern tragen sich frühzeitig auf die Wartebank ein, z. B. wenn sie wissen, dass sie in ein paar Monaten mit einem Baby- oder Kleinkindkurs starten wollen. Diese Interessenten werden nach Alter des Kindes, Kurswunsch und Zeitraum sortiert – eine Art datenbankähnliche Vormerkliste. Sobald neue Kurse geplant oder bestehende Plätze frei werden, geht die Info zuerst an die Wartenden. Erst danach – oder oft gar nicht mehr – werden Kurse öffentlich ausgeschrieben.

Push-man nutzt regelmäßig Newsletter, um auf freie Plätze oder neue Kursstaffeln hinzuweisen. So werden bestehende Kontakte immer wieder aktiviert. Der Newsletter wird zudem promiment direkt auf der Startseite beworben, wodurch sich Interessenten spielendleicht ohne langes Suchen anmelden können.

Fazit: Wer Kontakte gezielt bespielt, statt sie verstauben zu lassen, braucht keine aufwändigen Akquise-Kampagnen.

Tipp 3: Stärke die Kundenbindung durch Vorbuchungsrechte

Ein voller Kurs ist gut – ein voller Kurs mit bekannten Gesichtern ist besser. Wer Stammkunden bevorzugt behandelt, profitiert gleich doppelt: Planbarkeit für dich, Bindung für die Kund:innen.

So sieht das in der Praxis aus:

Push-man gewährt über das Tool Yolawo 14 Tage exklusiven Buchungsvorlauf für Bestandskund:innen. Wer schon mal dabei war, darf vor allen anderen buchen.

Rohrspatz arbeitet mit einem quartalsweisen System, bei dem bestehende Familien automatisch ihre Plätze behalten können – ein Prinzip, das Ruhe und Verlässlichkeit schafft.

Pfiffikus schreibt frühere Teilnehmer:innen gezielt an, wenn passende neue Kurse starten – z. B. nach einem Rückbildungskurs direkt in einen „Fit mit Baby“-Kurs.

Fazit: Wer Planbarkeit schafft und Wertschätzung zeigt, sichert sich loyale Kund:innen – ohne Werbedruck.

Vorbuchungsrechte in Yolawo

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Tipp 4: Setze gezielt auf Multiplikatoren

Du musst nicht alles selbst kommunizieren – oft reicht es, die richtigen Menschen in Bewegung zu setzen.
Erfolgreiche Multiplikator-Strategien:

Musik-Tanz-Pilates nutzt klassische, aber wirkungsvolle Wege: Darunter hochwertige Postkarten mit QR-Code, die in Arztpraxen, Bioläden oder Familienzentren ausgelegt werden. Eine perfekte Strategie für lokal verankerte Angebote.

Ehemalige Teilnehmer:innen werden außerdem um Google-Bewertungen & Weiterempfehlungen gebeten. Ziel ist, die Mund-zu-Mund-Propaganda zu fördern und die Online-Sichtbarkeit über Bewertungen zu erhöhen.

Auch die Androhung eines Kursausfalls wegen zu wenig Kursanmeldungen wird von Musik-Tanz-Pilates als clevere Strategie genutzt, um weitere Empfehlungen anzuregen und aktiv neue Teilnehmer:innen zu generieren. Die Teilnehmenden werden über die Mindestanzahl für den Kurs informiert, die für die Durchführung erforderlich ist. Durch die Möglichkeit, Freundinnen zu motivieren, wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Kurs voll wird.

Fazit: Wenn du es schaffst, dass andere deine Kurse empfehlen, brauchst du weniger Eigenwerbung – und gewinnst durch Vertrauen.

Tipp 5: Sichtbar sein – auch ohne Ads

Die meisten der befragten Anbieter:innen verzichten bewusst auf bezahlte Werbung – und sind trotzdem sichtbar. Wie? Durch Echtheit, Regelmäßigkeit und Nahbarkeit.

Konkrete Umsetzungen:

Sandra Stanke postet nach jedem Kurs ein Bild mit Musik und Kursname auf Instagram – mehr braucht es oft nicht. Ihre Kurse sind meist direkt danach ausgebucht.

Pfiffikus nutzt Instagram-Stories mit Anmeldelinks, um unkompliziert freie Plätze zu füllen. Zusätzlich wird per WhatsApp direkt mit Teilnehmer:innen kommuniziert – schnell, persönlich und effizient.

Rohrspatz setzt auf regelmäßige Sichtbarkeit, nicht auf große Kampagnen. Instagram wird dann aktiviert, wenn es wirklich notwendig ist – z. B. in Sommerflauten.

Fazit: Sichtbarkeit muss nicht laut sein. Wenn du konstant präsent bist, schaffst du Vertrauen – und bleibst im Kopf deiner Zielgruppe

Fazit

Diese fünf Best Practices zeigen: Kursbewerbung muss nicht kompliziert oder teuer sein. Es geht um kluge Systeme, gute Kommunikation und echte Nähe zur Zielgruppe.

Ob du lieber über Instagram sichtbar bleibst, systematisch E-Mails versendest oder lokale Multiplikatoren aktivierst – der Schlüssel liegt darin, zu wissen, was zu dir und deinen Kund:innen passt.

Wähle ein oder zwei dieser Best Practices, setz sie bewusst um – und du wirst sehen: Deine Kurse füllen sich nachhaltiger, persönlicher und planbarer als mit jeder Werbeanzeige.