Veröffentlicht am 21.09.2018 in Tipps & Tricks

5 Tipps für das Trainerverhalten, die den Teamgeist fördern

Jeder der aktiv in einem Sportverein ist oder war, durfte schon Erfahrungen mit Trainern sammeln. Oftmals sind uns diese Erinnerungen leider wechselhaft im Gedächtnis geblieben.

Damit du an dieser Stelle als Coach positiv herausstichst, haben wir dir 5 Tipps ausgearbeitet, die den Teamgeist fördern und dich als Trainer weiterentwickeln.

Tipp 1: Steh im Dialog mit deinen Spielern

Gute Kommunikation ist schon bei den Kleinsten wichtig

Kommunikation ist die Quintessenz für alle Abläufe im Team.
Sei im stetigen Kontakt mit deinen Spielern und höre, was sie zu sagen haben. Wenn sie das Gefühl haben ihre Meinung wird respektiert, dann respektieren sie auch deine. Lass ihre Ideen zur Entfaltung kommen und zeig ihnen, dass du den Austausch schätzt.

Gerade im Wettkampf denken Trainer oft eine bessere Übersicht zu haben, Spieler sind aber näher am Spielgeschehen dran und merken welche Probleme ihnen Kopfzerbrechen bereiten. Sag was dich beschäftigt und hab auch ein offenes Ohr für deine Sportler, sie werden es dir mit Leistung zurückzahlen.

Tipp 2: Beobachte deine Schützlinge

Bloß keinen Tunnelblick entwickeln

Keine Angst, damit ist kein heimliches Spionieren gemeint. Aber um den Teamgeist fördern zu können ist es manchmal nötig eine reine Beobachter-Rolle einzunehmen. So kannst du deine analytischen Fähigkeiten voll ausspielen und Eindrücke sammeln.

  • Was fällt dir auf?
  • Wie ist die Stimmung?
  • Ziehen alle gut mit oder sind manche nicht bei der Sache?

Ich garantiere dir, dir fällt so viel mehr auf, als wenn du dauernd versuchst etwas von dir zu geben und die Spieler mit Informationen zuschüttest oder in Abläufe eingreifst.

Nimm dir am besten die auffälligsten Spieler direkt zur Brust und mach ihnen klar, dass du bei Problemen für sie da bist. Anspannungen oder Motivationsprobleme lassen sich so direkt im Keim ersticken.

Falls du einen Co-Trainer hast, lass auch ihn beim Beobachten mitwirken. Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Viele Trainer benutzen ihre Beobachter-Qualitäten nur am Wochenende beim Spiel, dabei ist es im Training mindestens genau so wichtig. Natürlich sollst du jetzt auch nicht jedesmal still und heimlich mit einem Notizblock auf dem Spielfeld stehen, aber nimm dir einfach mal 10 Minuten bei einer Übung und schau was dir ins Auge sticht.

Tipp 3: Gib positives Feedback

Individuelles Coaching für deine Teammitglieder

Dieser Punkt ist besonders wichtig, wird aber von vielen Trainern oftmals noch nicht konsequent umgesetzt.

Was Trainer noch oft machen: Stell dir einfach folgendes Szenario vor: Dein Spieler hat einen satten Spannschuss beim Training knapp über das Tor gesetzt.

Du kannst ihn jetzt schon einfach abstrafen und sagen: „ Halt den Ball flach!“, funktioniert bei den Wenigsten und ist schnell vergessen.

Manche Trainer machen es schon etwas anders und du würdest sowas hören wie: „Satter Schuss, aber versuch den Ball mehr zu drücken.“ Klingt doch gut oder? An sich schon, der Trainer macht es besser und hebt etwas positiv hervor, das Problem steckt in dem kleinen Wort aber. Alles was du mit dem Lob (hey guter Schuss) aufbaust, wird mit dem aber relativiert.

Was DU besser machen kannst: Versuch das Aber zu vermeiden, benutzte stattdessen Worte wie jetzt. So etwa: „Hey satter Schuss, jetzt versuch noch mehr den Ball zu drücken, indem du deinen Körper nach vorne lehnst.“ Hört sich von den drei Möglichkeiten doch am besten an, oder?

Du wirst damit einen viel besseren Lerneffekt erzielen können, da die Spieler merken, dass sie etwas gut gemacht haben und eine wörtliche Anleitung bekommen.  Sie haben sofort eine Vorstellung was zu tun ist, um ihr Ergebnis zu optimieren. Das Positive am Anfang zu verstärken ist übrigens immer gut, ob im Training, in der Halbzeitansprache oder auch im privaten Leben. Es geht mit einer Wertschätzung einher, nach der sich alle sehnen.

Tipp 4: Unternehmt etwas fern ab vom Sport

Abseits vom Sportplatz zusammen kommen

Klar, Sport ist super und wenn es allen Spaß macht um so besser. Aber Sport ist für die meisten von uns nicht alles und wird es wohl auch niemals sein. Wenn du mit den Spielern auch Dinge abseits des Platzes besprechen kannst, sammelst du weitere Pluspunkte. Gib ihnen das Gefühl, dass euch mehr als Sport verbindet.

Ihr sollt vielleicht nicht die besten Freunde werden, aber würde es sich nicht gut anfühlen, wenn sie euch als einen Ratgeber sehen? Einen Mentor, zu dem sie aufblicken? Gerade junge Sportler haben oft noch Probleme im Alltag, bei denen du ihnen ein offenes Ohr leihen kannst. Sie werden es schätzen und auch selber für dich da sein. Du solltest nur beachten, dass du keine Vorzüge entwickelst oder gar Spieler auslässt. Das ist alles andere als förderlich und lässt dich unprofessionell aussehen. Doch es sollte dir möglich sein, eine gute Balance aufstellen zu können.

Tipp 5: Sei ein Vorbild

Teamgeist als Vorbild symbolisieren

Ein Vorbild sein lässt sich wahrscheinlich immer leichter sagen, als es eigentlich ist. An sich ist es aber nicht schwierig ein paar Regeln einzuhalten, die dir den Status als Vorbild sichern.

a) zeige Vertrauen: Vertrauen zu gewinnen dauert ewig, es zu verlieren hingegen nur wenige Sekunden. Mach deinen Spielern klar, dass sie dir Vertrauen können und Geheimnisse in sicheren Händen sind.

b) hab Spaß: Eine starke Ausstrahlung zu haben ist als Trainer besonders wichtig. Spieler und Betreuer sehen zu dir auf und deine Ausstrahlung färbt sich auf sie ab. Es ist auch in Ordnung mal einen schlechten Tag zu haben, aber mache das deinem Team vorher klar und behalt es nicht für dich.

c) sei fair und behandel alle gleich: Ehrlich und fair sein gehört zu den Grundregeln. Ohne diese Eigenschaften werden dir Spieler niemals vertrauen. Und das wir über kurz oder lang nicht nur die sportliche Leistung einschränken.

d) sei leidenschaftlich: Spieler sollten niemals das Gefühl bekommen, dass sie eine Last sind oder du lieber woanders wärst. Zeig deinen Spielern, wie sehr du für die Sportart brennst. So holst du das Maximum aus deinen Sportlern raus.

e) besitze fachliche Kompetenz: Versuch dich immer weiter zu bilden und etwas zu lernen. Sei es in der Sportart selbst oder in Themen wie Motivation, Trends oder sonstiges. Du brauchst nicht das Rad neu zu erfinden, aber als Spieler tut es gut, seinem Trainer in Entscheidungen vertrauen zu können.

f) sei organisiert: Nichts ist frustrierender als Spieler, fehlende Organisation zu verspüren. Auch wenn es nicht immer einfach ist, Trainingseinheiten zu planen, bei denen dann die Hälfte der Leute auf ein mal nicht kommt. Aber wenn man pünktlich ist, die Saison und anstehenden Aufgaben gut im Überblick hat und regelmäßigen Kontakt mit der Vereinsführung pflegt, kann man hier glänzen.

Fazit: Teamgeist fördern ist ein Prozess

Die Erfolge zusammen genießen

Okay, bevor du jetzt an eine Liste denkst, die es abzuhaken gilt, um ein besserer Trainer zu werden, denke daran:
Diese Tipps sind ein Prozess, mit dem du immer wieder zu tun haben wirst und der langsam aufgebaut wird.

Denn auch gutes Trainieren soll, wie das Spielen an sich, gelernt sein. Vielleicht kennst du ja selber noch Methoden und Rituale, die deiner Meinung nach gut funktionieren. Und auch wenn die Chemie zwischen Spielern und Trainer alleine noch keine Garantie für gute Ergebnisse ist, so wird sie zumindest die Zufriedenheit innerhalb deines Teams sichtbar steigern und dir und deiner Mannschaft einfach viel mehr Freude bereiten.