Veröffentlicht am 22.04.2021 in Vereinsentwicklung

5 Tipps, mit denen du mehr Ehrenamtliche für deinen Verein gewinnst und begeisterst!

Tipp 1

Verteilt die Last auf mehreren Schultern!

Verteilt die Last auf mehreren Schultern!

Ein Ehrenamt geht immer einher mit Stress, viel investierter Zeit und einer menge verlorener Nerven – richtig? Falsch! In der Praxis hat sich gezeigt, dass es durchaus sinnvoll ist, die Aufgaben auf mehreren Schultern zu verteilen. Dann gibt es statt einem eben zwei Ansprechpersonen, die sich die Aufgaben teilen.

Konkrete Vorteile liegen besonders in der Flexibilität. Du kennst bestimmt den Spruch: “Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt”. Sollte einer der beiden Ehrenamtlichen ausfallen, muss nicht nach einer Person gesucht werden, die nun alle Themenbereiche übernimmt. Die Arbeitsteilung ist schlichtweg einfacher. Demnach ist es natürlich auch einfacher, auf die Bedürfnisse der jeweiligen Ehrenamtlichen einzugehen. Es empfiehlt sich, so etwas zum Beispiel mit einem Buddy-Programm umzusetzen. Dabei übernimmt eine Ansprechperson die Verantwortung für ein Projekt und hat stets einen Buddy an der Seite, der ebenfalls über alles Bescheid weiß. Gerade, um neue Ehrenamtliche für die Arbeit im Verein zu begeistern, eignen sich projektgebundene Verantwortlichkeiten. So können sich Mitglieder im Verein erstmal für einen bestimmten Zeitraum engagieren. Gleichzeitig werden dadurch die bestehenden Amtsinhabenden entlastet.

Tipp 2

Begeistert eure Ehrenamtlichen durch Befragungen!

Holt euch Feedback, um eure Ehrenamtler zu begeistern!

Jeder Ehrenamtliche hat irgendetwas, das ihn im Verein stört. Manchmal sind es zwar nur Kleinigkeiten, die auf Dauer gesehen aber eine große Wirkung haben können. Damit eure freiwilligen Helfer sich wertgeschätzt und vor allem gehört fühlen, solltet ihr in regelmäßigen Abständen Befragungen durchführen. Was kann man im Verein verbessern? Was läuft aktuell schon gut? Nehmt alles mit, was ihr kriegen könnt! Denn je größer die Anzahl der Befragten, desto umfangreicher und aussagekräftiger ist der Gesamteindruck. Im Nachgang solltet ihr natürlich auch auf konstruktive Kritik eingehen und versuchen, euch in diesen Punkten zu verbessern. Damit zeigt ihr euren Ehrenamtlichen, dass ihre Meinung respektiert wird und euch wichtig ist. Außerdem solltet ihr auch offen für Rückfragen sein und euch viel Feedback geben lassen.

Wie heißt es doch so schön? “Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!” Dieser Satz, der gleichzeitig einen Teil des Songtextes aus der Sesamstraße darstellt, lässt sich aber auch sehr gut auf das Miteinander in einem Sportverein projizieren.

Tipp 3

Werdet Visionäre!

Nutzt euer Ehrenamt, um Visionäre zu werden!

Ein Ehrenamt in einem Sportverein bedeutet auch, dass du dich ein Stück weit selbst verwirklichen kannst. Was soll dein Verein nach außen hin symbolisieren? Warum machst du das, was du aktuell tust? Wie willst du euer Vorhaben in die Tat umsetzen? Was wollt ihr als Endresultat erreichen? Wenn du dir diese Fragen stellst, bist du auf einem guten Weg. 

Es ist wichtig, eine klare Vision zu haben. Mit einem Ehrenamtsposten können du und deine Vereinskollegen maßgeblich an der Entwicklung und Zukunftsstruktur deines Vereins mitwirken. Erarbeitet euch im Vorstand eine gemeinsame Vision und versucht dann gemeinsam, diese umzusetzen. Lasst diese Chance auf keinen Fall ungenutzt! Es ist allgemein bekannt, dass man motivierter und engagierter arbeitet, wenn man ein festes Ziel vor Augen hat. Ein Beispiel dafür ist der Turnverein Babenhausen, der allen Interessierten sein erarbeitetes Leitbild auf der Internetseite zur Verfügung stellt.

Tipp 4

Begeistert eure Ehrenamtlichen mit den endlosen Vorteilen eures Vereins!

Zeige den Ehrenamtlern die endlosen Vorteile deines Vereins!

Welche Anreize haben Ehrenamtliche überhaupt, wenn sie sich bei dir im Verein engagieren? Zu wenige Vereine wissen über die Vorteile, die ein Ehrenamt eigentlich mit sich bringt, Bescheid. So bieten sich gerade jungen Ehrenamtlichen oftmals ungeahnte Chancen. Wenn man zum Beispiel ein FSJ im Sportbereich macht, hat man Vorteile im Bezug auf Wartesemester bei den Studiengängen.

Doch nicht nur für junge Leute hat ein Ehrenamt Vorteile: Manchmal bekommt ein Sportverein auch bestimmte Rabatte bei lokalen Einkaufszentren, Restaurants oder Veranstaltungen. Du solltest potenziellen Ehrenamtlichen immer zeigen, dass du nicht nur deren Leistung gern in Anspruch nimmst, sondern auch ein kleines “Goodie” zurückgeben kannst. Das macht die Arbeit oft erträglicher und führt dazu, dass sich die engagierten Personen besonders wertgeschätzt fühlen.

Eine Studie des DOSB nennt sieben wesentliche Gründe, warum sich jemand ehrenamtlich engagiert:

  1. Werte und Altruismus
  2. Zugehörigkeit und Geselligkeit
  3. persönliche und berufliche Entwicklung
  4. soziale Entwicklung und Veränderung
  5. Anerkennung und Status
  6. Interesse an einem Anlass oder einer Aktivität
  7. Leidenschaft für (einen speziellen) Sport

Wenn du potentielle Ehrenamtliche ansprechen willst, solltest du auf jeden Fall auf die Vorteile eingehen, die dein Verein bietet. In diesem Fall könnte man sagen, dass das “e.V.” in einem Verein auch für “endlose Vorteile stehen kann”. 😉

Tipp 5

Baue ein freundschaftliches Verhältnis zu anderen Ehrenamtlichen auf!

Baue ein freundschaftliches Verhältnis zu anderen Ehrenamtlern auf!

Denke immer daran, dass ihr alle eure freie Zeit investiert, um den Verein am Laufen zu halten. Bemüht euch also darum, dass ihr euch mit euren Vorstands- oder Vereinskollegen bestmöglich versteht. Das fängt schon bei Kleinigkeiten an. Wenn jemand einen Fehler macht, sollte man nicht allzu emotional darauf reagieren, sondern der Person, die den Fehler gemacht hat, immer versichern, dass man hinter ihr steht. Fehler passieren und sind schließlich total menschlich.

Außerdem empfiehlt es sich, auch auf die Person hinter dem Ehrenamt zu schauen. Das bedeutet im Klartext, dass man bei kleinen Aufmerksamkeiten auch andere Hobbys berücksichtigen sollte. Hat der Judo-Trainer, der leidenschaftlich gern Schlagzeug in seiner Freizeit spielt, Geburtstag, gibt es vielleicht ein paar neue Drum-Sticks mit seinen Initialen darauf anstatt eines neuen Judoanzuges. So könnt ihr zeigen, dass euch auch das Privatleben der Ehrenamtlichen interessiert und euch euer “Kollege” auch auf einer freundschaftlichen Ebene wichtig ist.

Fazit:

Eine Win-Win-Win-Situation

Wenn du die Ehrenamtlichen in deinem Verein besser motivieren kannst, entsteht eine “Win-Win-Win-Situation”. Es gewinnen zuerst natürlich eure Ehrenamtlichen, die sich in Zukunft sehr wertgeschätzt fühlen und motiviert sind, sich auch in eurem Verein weiterhin zu engagieren. An zweiter Stelle profitiert dein Verein, der nun glücklichere und motiviertere Helfer hat. Und an dritter Stelle profitieren natürlich auch eure Mitglieder oder Teilnehmenden, die sich freuen, dass es im Verein so gut läuft und euer Vereinsleben Tag für Tag immer besser wird. So könnt ihr natürlich auch immer wieder neue aktive Sportler oder Ehrenamtliche für euren Verein gewinnen.

Ein letzter Profi-Tipp: Engagiert in eurem Verein jemanden, der sich als “Ehrenamtskoordinator” nur um das Wohlergehen eurer Trainer, Vorstandsmitglieder und sonstiger Helfer kümmert und immer als offenes Ohr für alle Belange rund um das Ehrenamt fungiert.

Über den Experten:

Florian Krüger ist ein echter Vereinsexperte. Er arbeitet beim Hessischen Turnverband und kümmert sich dort unter anderem um die Themengebiete „Vereinsberatung“ und „Ehrenamtsmanagement“. Immer wieder sind auch Vereine auf ihn zugekommen, die Probleme mit vielen Austritten hatten oder keine neuen Ehrenamtlichen mehr gefunden haben. Darauf aufbauend hat sich Florian entschlossen, eine eigene Präsentation zum “Ehrenamtsmanagement” zu erstellen, die insgesamt 17 Tipps für ein erfolgreiches Miteinander beinhaltet.

So erreiche ich den Experten:

Den Kontakt von Florian Krüger und seinen Kollegen vom HTV findest du hier.

Wissenswert:

Falls du schon immer wissen wolltest, wie du deinen Verein für die Zukunft wappnest, schau mal hier vorbei.