Veröffentlicht am 10.11.2022 in Vereinsentwicklung

6 Tipps, um Kindersporttrainer:innen zu finden

Kindersporttrainer:innen zu finden ist eine echte Herausforderung für die Sportvereine geworden. Deswegen haben wir in den vergangenen Wochen kurze telefonische Umfragen zu diesem Thema durchgeführt. In diesem Blog-Artikel haben wir 6 Tipps von Kindersportschulen aus ganz Deutschland zusammengefasst, die euch dabei helfen sollen, Trainer:innen zu finden.

1. Sucht auf vielen verschiedenen Kanälen!

Stellt eure Suchanzeige auf möglichst vielen verschiedenen Plattformen online. Nutzt sowohl die bekannten Jobportale wie Jooble, Indeed und das Trainersuchportal, als auch die sozialen Medien wie Instagram und Facebook. Natürlich bietet es sich auch an, in eurem Vereinsnewsletter die Suchanzeige aufzunehmen, um vereinsintern neue Übungsleiter:innen zu gewinnen und um Hilfe zu bitten, sich im Bekanntenkreis nach potenziellen Trainer:innen umzuhören. Gegebenenfalls könnt ihr für die erfolgreiche Vermittlung von einer Übungsleiter:in eine kleine Belohnung ansetzen, z.B. die kostenlose Teilnahme an einem Kursangebot.

Da vor allem die Nähe zu dem Verein bzw. Veranstaltungsort der Kindersportkurse gegeben sein muss, solltet ihr verstärkt in eurer Umgebung nach einer Trainer:in suchen. Dafür bietet es sich an, Plakate und Flyer zu erstellen und in der Umgebung zu verteilen und aufzuhängen. Besonders an Schulen, Kitas und Unis solltet ihr die Aushänge gut sichtbar präsentieren. Zusätzlich könnt ihr auch noch eine Anzeige in den Gemeindenachrichten und Wochenblättern schalten. 

Versucht euren Verein und das Jobangebot, egal wo ihr eure Trainersuchanzeige schaltet, so attraktiv wie möglich zu machen und erläutert möglichst genau, was die neuen Übungsleiter:innen erwartet.

2. Bietet verschiedene Möglichkeiten an Übungsleiter:in in eurem Verein zu werden!

Um möglichst viele Personen anzusprechen, macht es Sinn, verschiedene Rahmen zu schaffen, um für euren Sportverein tätig zu werden. Besonders FSJ-Stellen und Praktikas solltet ihr schaffen, um junge Menschen für euren Verein zu begeistern. Die Chancen stehen sehr gut, dass diese Personen auch nach ihrem FSJ oder Praktikum für euch tätig sein werden. Außerdem sind sie für den Verein kostengünstig. Ein:e FSJler:in bekommt im Monat nur 300€ Taschengeld und steht euch dafür jederzeit zur Verfügung. 

Eine weitere Möglichkeit, um eure Kurse zu besetzen, ist durch eine:n duale:n Studenten. Außerdem könnt ihr die Übungsleitertätigkeit als Minijob, auf Honorarbasis oder Trainerpauschale sowie als Teil- oder Vollzeitjob anbieten. 

Festangestellte Kräfte verursachen natürlich deutlich höhere Kosten als Honorarkräfte oder Personen, die nur auf Übungsleiterpauschale tätig sind. Die Übungsleiterpauschale beträgt aktuell 3.000€/Jahr (Stand: November/2022). Eine Möglichkeit, die höheren Kosten von Festangestellten tragen zu können, sind Kooperationen mit Schulen und Kitas oder die Gründung einer Kindersportschule, falls euer Verein noch keine hat. 

Mehr zum Thema Kindersportschule findest du in unserem letzten Blog-Artikel.

3. Fördert euren Nachwuchs!

Begeistert sportlich aktive Jugendliche in eurem Verein dazu, die Trainer:innen im Kindersport zu unterstützen. Schickt diese auch schon frühzeitig auf entsprechende Fortbildungen, damit sie sich weiterbilden und mit anderen Helfer:innen im Kindersport austauschen können. Da alles im Team viel mehr Spaß macht, solltet ihr am besten nicht nur einzelne Jugendliche, sondern direkt ganze Jugendgruppen ansprechen. Diese sind mit Sicherheit auch gut untereinander vernetzt, sodass auch die Vertretungsregelung gut funktionieren wird. Später werden sie sicherlich bereit sein, Kurse selbst zu leiten.

4. Sprecht geeignete Personen direkt an!

Sprecht in eurem Verein die Erwachsenen, insbesondere die Eltern direkt an und motiviert sie dazu, einen Kindersportkurs zu übernehmen. Es lohnt sich auch, direkt zwei befreundete Elternteile anzusprechen. Zu zweit werden sie sich direkt viel sicherer fühlen und die ganze Verantwortung wird auf mehrere Schultern verteilt. Wichtig ist, dass ihr die neuen Übungsleiter:innen langsam an ihre Aufgabe heranführt und sie in der ersten Zeit so gut wie möglich unterstützt.

5. Sucht dauerhaft!

Bei einigen Vereinen hat es sich bewährt, eine dauerhafte Suche zu schalten. Auch wenn sie eine Zeit lang gut mit Übungsleiter:innen aufgestellt waren, haben sie ihre Suchanzeigen nicht rausgenommen. So können sie frühzeitig neue Trainer:innen generieren und ausbilden lassen. Ein Trainer:innenmangel wird dadurch rechtzeitig vorgebeugt. Solange ihr diesen Übungsleiter:innen keinen festen Kurs anbieten könnt, beispielsweise aus Mangel von Hallenzeiten, lassen sich diese als Hilfstrainer:innen und Vertretung einsetzen. Außerdem können sie zur Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und Ferienangeboten beitragen.

6. Setzt die Hürden Übungsleiter:in zu werden, so niedrig wie möglich und so hoch wie nötig!

Der Erfahrung nach gestaltet sich die Suche nach einer Übungsleiter:in deutlich einfacher, wenn die Anforderungen niedriger sind. Es gibt einige Leute, die bereit sind, einen Kindersportkurs zu übernehmen, aber nicht wissen, wie sie Kindersporttrainer:in werden. Andere wiederum haben keine Zeit für eine ÜL-C-Lizenz und auch keine Ausbildung oder Studium in diesem Bereich absolviert. Diese Personen sollten vom Verein an die Hand genommen werden und Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, auch ohne bisherige Erfahrung oder Ausbildung in diesem Bereich in Zukunft Kindersportkurse leiten zu können. 

Eine Möglichkeit wäre es beispielsweise, die Personen auf eine verkürzte Ausbildung zu schicken oder direkt im Verein selbst auszubilden. Tipps, wie ihr eure Kindersporttrainer:innen bestmöglich aus- und weiterbildet, findet ihr hier.

Wissenswert:

In unserem Blog verraten wir dir auch, von welchen 4 Faktoren die Bezahlung von Kindersporttrainer:innen abhängt und stellen dir 4 kreative Angebote für deine Kindersportschule vor.

Mehr Tipps und Tricks rund um das Thema Gewinnung und Bindung von Kindersporttrainer:innen findest du in unserem kostenlosen Workbook.